Filmkritik: Zorn der Titanen

Zorn der TitanenIch gestehe gerne, dass mir der Vorgänger „Clash of the Titans“ bei niedriger Erwartungshalt durchaus Spaß gemacht hat. Warum es von dem Spektakel allerdings eine Fortsetzung geben sollte, das hat sich mir schon bei der Ankündigung nicht so recht erschlossen. Sicher, die griechische Mythologie ist voll von kinotauglichen Geschichten, aber „Wrath of the Titans“ hat letztlich denselbten Plot wie „Taken“ – nur das Liam Neeson hier nicht als Retter auftritt, sondern gerettet werden muss. Neeson spielt Zeus, der einem finsteren Plot von Hades (Ralph Fiennes), Cronos (Pixelmonster) und Ares (Edgar Ramirez) zum Opfer fällt und in der Unterwelt festgehalten wird.

So macht sich Perseus (Sam Worthington) mit Andromeda (Rosamund Pike) und Poseidons Sohn Agenor auf, seinen Vater zu befreien und die neuerliches Machtergreifung der Titanen zu verhindern. Das ganze läuft ohne größere Höhepunkte und Überraschungen ab, mal steigt der Held auf seinen fliegenden Gaul Pegasus, mal kämpft er gegen Zyklonen oder irrt durch ein Labyrinth. Die Story reiht eine Episode an die nächste, bei den Übergängen hat man sich überhaupt keine Mühe gegeben – irgendwer sagt Perseus, wo er weitermachen muss, und der fährt dann mit seinen Mitstreitern dahin.

Ein bisschen Familien-Zwist zwischen Göttern, Halbgöttern und Königinnen wurde auch noch beigemengt, aber man hat nie das Gefühl, die Charaktere würden durch ihre Taten die Story voran treiben. Das ganze ähnelt eher einem Computerspiel, bei dem es mehrere Missionen zu erfüllen sind, die Dialoge sind den dabei üblichen Zwischensequenzen nicht unähnlich – ein Kompliment ist das natürlich nicht. Nachdem Wolfgang Petersen aus „Troja“ eine ziemliche Lachnummer gemacht hat und diese Filmreihe mit den Göttern der griechischen Mythologie auch nichts gescheites anzufangen weiss kann man nur hoffen, dass Hollywood langsam die Finger von der griechischen Mythologie lässt. Mit Ralph Fiennes, Liam Neeson und Bill Nighy in den Hauptrollen wäre sicher auch großes Kino möglich gewesen, „Wrath of the Titans“ ist trotz einzelner gelungener Actionszenen leider nur einfallslose Dutzendware.

2/5