Filmkritik: „Kill the Boss“ (Spoilers)

Die Idee schien gar nicht schlecht zu sein. Drei unzufriedene Durchschnittsangestellte wollen ihren fiesen Chefs an die Gurgel – und schreiten wirklich zur Tat. Der Film, der aus dieser Idee entstanden ist, heisst „Kill the Boss“ (im Original „Horrible Bosses“) und bietet unter anderem Kevin Spacey, Jennifer Aniston und Colin Farrell als unsympathische Vorgesetzte auf. Doch eine gute Komödie ist trotzdem nicht draus geworden.

Spacey spielt ein arrogantes, egomanisches und hinterhältiges Alpha-Tier im Büro-Dschungel. Sein liebstes Opfer ist der nette und solide Mitarbeiter Nick (Jason Bateman), dem er lustvoll Beförderungen verweigert und freie Wochenenden versaut. Ebenfalls nicht nett ist Colin Farell als koksender Aggro-Schmierlappen, der gerade die Firma seines verstorbenen Vaters übernommen hat und der dessen Lieblingsschüler im Betrieb (Jason Sudeikis) die Hölle heiss macht. Jennifer Aniston spielt eine sexbesessene Zahnärtzin, die ihren Assistenten ohne Punkt und Komma mit Anzüglichkeiten und Übergriffen drangsaliert.

Das ganze Szenario ist derbe übertrieben, doch da spricht ja nichts gegen. Gerade die drei arschigen Chefs sorgen für ein paar echte Lacher. Leider sind ihre drei Opfer sehr viel weniger komisch, und letztlich absolut uninteressante Figuren. Anfangs macht es noch Spaß, ihnen beim täglichen Frust zuzusehen, aber wenn sie die Dinge dann selbst in die Hand nehmen wird „Horrible Bosses“ zu einer story-technisch bekloppten und auch ansonsten sehr trägen Angelegenheit.

Ein paar gute Jokes stehen noch im Drehbuch, aber zuviele Szenen sind entweder komplett fehlkonstruiert oder sorgen lediglich für ein leichtes Schmunzeln. Dieselbe Geschichte, aber aus der Sicht der Bosse erzählt, das hätte wohl einen lustigeren Film ergeben. „Horrible Bosses“ hat sich im Trailer und von den Plakaten her einen recht bösen Look gegeben, doch unter dem Strich entlässt er seine „fehlgeleiteten“ Figuren mit hohler Warnung ins Happy End.

2/5