Fluch der Karibik – Fremde Gezeiten

Disneys Filmreihe um den lustigen Piraten Jack Sparrow schien mit dem dritten Teil eigentlich ausgedient zu haben. Die Luft war irgendwie raus, die Figuren machten zwar noch ein bißchen Spaß, aber statt einer unterhaltsamen Geschichte gab es nur noch Effekte satt zu sehen. Der immense finanzielle Erfolg sorgte nun trotzdem dafür, dass es einen vierten Teil gibt. Regie führte Rob Marshall, der vor allem mit dem Musical „Chicago“ Erfolge feierte.

Johnny Depp hat sich auch nicht lange bitten lassen, -zig Millionen Dollar sind überzeugende Argumente. Orlando Bloom und Keira Knightley hingegen sind nicht mehr dabei, ob sie freiwillig verzichteten oder das Drehbuch ihre Rollen nicht mehr berücksichtigt hat kann ich nicht sagen. „Fremde Gezeiten“ beginnt in London, wo Gerüchte umgehen, ein gewisser Captain Jack Sparrow sei in der Stadt und suche eine neue Crew.

Ein paar Actionszenen später findet sich Sparrow auf einem Schiff wieder, allerdings nicht unter eigenem Kommando, sondern dem von Erzfeind Captain Blackbeard. An seiner Seite ist dessen schöne Tochter Angelica (Penelope Cruz), mit der Sparrow vor Jahren eine Liason hatte. Ziemlich genau in dem Moment, wenn sich Blackbeards Schiff und ein paar Konkurrenten aufmachen um einen sagenumwobenen Jungbrunnen zu finden – nach etwa zwanzig Minuten -, setzt in „Fremde Gezeiten“ die große Langeweile ein, die letztlich bis zum Schluss nicht mehr aufhört.

Ein paar nette Actionsequenzen gibt es zwar, aber egal ob Sparrows Kaspereien und Säbel-Kämpfe, ein Angriff von Meerjungfrauen oder Expeditionen durch den Dschungel – alles ist nur Selbstzweck, Spannung kommt keine auf. Selbst niedrige Erwartungen werden von der Ideenlosigkeit des Films noch untertroffen. Willenlos und überlang bewegt sich die Story auf ihr – natürlich auf eine Fortsetzung gemünztes – Ende zu. Penelope Cruz, die ich sonst immer gerne sehe, sagt ein paar freche Sachen, ist insgesamt jedoch zu eindeutig am Reißbrett als weiblicher Gegenpart von Depps Figur entstanden, um irgendwie interessant zu sein.

Die Schauwerte stimmen noch, dem Auge werden ein paar schöne Bilder, Effekte und Schauspieler geboten. Depp spielt Sparrow genau wie zuvor, das ist schon lustig, aber inzwischen schlicht ein alter Hut. Der Plot kreist nur um sich selbst, zuweilen scheint es, als würden auch die Figuren (bzw. ihre Darsteller) den ganzen Mummenschanz nur bedingt ernst nehmen. Zu empfehlen ist der Film nur beinharten Fans der „Fluch der Karibik“-Reihe, wer auf der Suche nach gefälliger Unterhaltung ist wird hier nur sehr bedingt fündig.

2/5

PS: Die Kritik bezieht sich auf die 2D-Version.