Die Frau des Zeitreisenden (DVD)

Zeitreisen sind ein gerne gesehenes Thema von Hollywoodfilmen. Meist allerdings im Sci-Fi-Genre, und nicht, wie im Falle von „The Time Traveler’s Wife“ (Originaltitel), in einem romantischen Drama. Eric Bana („Hulk“) spielt Henry, einen Mann, der immer und immer wieder in der Zeit herumreist. Er tut das nicht absichtlich, es passiert einfach. Bei einer seiner Reisen in die Vergangenheit lernt er das kleine Mädchen Clare (Rachel McAdams, „Sherlock Holmes“) kennen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, „Die Frau des Zeitreisenden“ ist kein schlechter Film, aber er ergibt schlichtweg keinen Sinn. Henrys Reisen durch die Zeit, seine Treffen mit Clare als junges Mädchen, in denen er ihr Dinge über die Zukunft erzählt, die dann (nur deshalb?) wahr werden, all das entbehrt jeder logischen Grundlage. Den Machern des Films wird das bewusst gewesen sein. Ihre Lösung ist, dass sie es schlicht ignorieren. Die Dinge sind, wie sie sind, weiter geht es mit der Story. „Benjamin Button“ ging da zuletzt recht ähnlich vor.

Das ist eine legitime Vorgehensweise, denn die Story kreist in erster Linie um die komplizierte Beziehung (und später Ehe), die Clare und Henry führen. Denn wie lebt man zusammen, wenn der Partner sich ständig – und wortwörtlich – in Luft auflöst? Zwischen Liebesdrama und Fantasy inszeniert der deutsche Regisseur Robert Schwendtke („Flightplan“) die Story in satten Farben, vornehmlich grün und blau.Die Ausstattung ist opulent, die Bilder stets durchkomponiert und sehr nett anzuschauen.

Inwiefern er der Romanvorlage treu bleibt vermag ich nicht zu sagen, im Film jedenfalls funktionieren die ständigen Zeitsprünge des Helden gut. Die zentrale Lovestory zwischen Henry und Clare kann einigermaßen überzeugen, zwischen Bana und McAdams stimmt die Chemie – doch in einigen Szenen können sie die Überkonstruiertheit der Story nicht mehr überspielen. Am besten funktioniert der Film, wenn er Henrys „Problem“ mit etwas Humor nimmt und ihn etwa erst als jungen, dann als deutlich älteren Bräutigam auf seine eigene Hochzeit schickt. Oder Henry mit den Worten „Did I miss Christmas?“ durch die Hintertür reinkommt.

Wer an romantischem Kino seine Freude hat, dem wird „Die Frau des Zeitreisenden“ sicher gefallen. Die märchenhafte Story des Films erinnert in vielen Momenten an den bereits erwähnten „Benjamin Button“. Damit einher geht, dass das Geschehen immer ein wenig künstlich wirkt. Wer sich darauf nicht einlassen kann oder will, sollte sich zweimal überlegen, ob er die Reise(n) mitmachen möchte…

3/5