Hitch

Romantische Komödien aus Übersee sind alles andere als meine Tasse Tee. Chefs zum Verlieben, Bräute die sich nicht trauen, sie alle konnten mir gestohlen bleiben. Von der Prämisse her spricht also auch nichts für Hitch. Ein Berufskuppler verliebt sich in eine beziehungsresistente Klatschreporterin. Riecht nach Abpfiff. Der Trailer allerdings versprach durchaus Spaß, nicht zuletzt weil hier statt Hugh Grant oder Tom Hanks Will Smith seine ersten Gehversuche im Genre unternimmt. Lässig und souverän gibt der den titelgebenden Date-Doktor Alex Hitchens.

Sein Geld verdient der gute Hitch mit dem Elend anderer Menschen. Er verschafft netten, unsterblich verliebten Kerlen Dates mit ihren Angebeteten, gibt Tipps, schafft Möglichkeiten ? bis zum dritten Date, dann sind seine Klienten auf sich allein gestellt. Und das Elend ist meistens beseitigt. Hitch selber ist Single, aber auch da tut sich was. Er verguckt sich in die hübsche Klatschreporterin Sara, die leider recht beziehungsunfreudig ist und ihn damit natürlich zur persönlichen Bestform treibt. Die ist auch im Job gefragt, denn es wartet ein schwerer Fall. Der dicke und schüchterne Buchhalter Albert nimmt seine Dienste in Anspruch. Seine Angebetete ist niemand Geringeres als die Millionenerbin und Society-Traumfrau Allegra Cole, gespielt von Model Amber Valetta.

Nun zeichnet sich Hitch wie alle anderen romantischen Komödien u. a. durch seine Vorhersehbarkeit aus. Es gibt gute Lacher, weniger gute Lacher, herrliche Szenen, zu lange Szenen, schlecht oder gar nicht zündende Gags und ein Happy-End. Da muss also eindeutig der Weg das Ziel sein, und das trifft auch mit leichten Abstrichen zu. Zwischen leiser Selbstironie und coolem Gepose beherrscht Big Willie Smith die Szenerie. Dabei bleibt genug Raum für die anderen Hauptfiguren, und bis auf wenige Ausnahmen ist der Unterhaltungswert des Films hoch genug, um die Seichtheit des Stoffes vergessen zu machen. Man muss die Charaktere mögen in Filmen wie diesem um ihn genießen zu können, und das ist trotz der etwas holprigen Story gegeben. Nicht dass sie glaubwürdig wären, aber wen kümmert das schon. Es macht Spaß ihnen für knappe zwei Stunden beim Nicht-Echt-Sein zuzusehen, und nur darum geht?s. So gesehen ist die Operation gelungen. Großes Kino ist anders, anständige Unterhaltung aber geht ziemlich genau so.

7/10