Filmkritik: Larry Crowne

Larry CrowneTom Hanks und Julia Roberts in einem Film – vor 10 oder 15 Jahren wäre das sicherlich ein großer Hit gewesen. Doch schon „Charlie Wilson’s War“, in dem ebenfalls beide gemeinsam vor der Kamera standen, war kommerziell nicht sonderlich erfolgreich. Bei der Kritik schnitt der Film schon besser ab, ich selbst zähle ihn zu Hanks besten Filmen.

Bei „Larry Crowne“ hat Hanks nun auch Regie geführt, das Ergebnis ist leider nicht sehr ansehnlich. Hanks spielt die Titelrolle, einen geschiedenen Verkäufer, der seinen Job verliert – weil er keine College-Ausbildung hat. Crowne nimmt sich diesen (sinnlosen) Kündigungsgrund zu Herzen und belegt Kurse am Community College“, wo unter anderem die adrette Mrs. Tainot (Julia Roberts) unterrichtet. Man ahnt es schon, zwischen dem etwas unbeholfenen Larry und der desillusionierten Lehrerin bahnt sich was an…

Leider ist die zentrale Romanze des Films äußerst unglaubwürdig. Bis zum Ende mag man nicht so recht glauben, dass die beiden ein Paar werden könnten. Auch die restlichen Charaktere sind nicht gut geschrieben, sie alle können nur aus einem Drehbuch stammen, was einem aber natürlich nicht so deutlich auffallen sollte.

Das Szenario an sich ist nett und ganz fürchterlich harmlos. Themen wie Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und Midlife Crisis werden angeschnitten, aber so zuckersüß verpackt, dass sie kaum zu erkennen sind. Für ein Feelgood-Movie wäre das in Ordnung – aber dann müsste es einfach mehr Spaß machen. Letztlich scheitern die beiden großen Stars des Films daran, ihre Figuren zum Leben zu erwecken. Man sieht nur Tom Hanks und Julia Roberts, Schauspieler, mit denen man viele Rollen verbindet. Nur eben nicht die, die sie in „Larry Crowne“ spielen.

2/5