Super (DVD-Import)

Das Genre der Superhelden-Filme treibt inzwischen skurrile Blüten. Auf die klassischen Adaptionen von „Batman“ und Konsorten folgen nun Filme wie „Kick-Ass„, „Paper Man“ oder auch „Super“, in denen das Prinzip „Superheld“ jenseits von Comic-Welten mit der Realität in Berührung kommt. Hier ist es Frank (Rainn Wilson), ein einsamer Koch in einem Schnellrestaurant, der sich als kostümierter Held versucht.

Seine Frau, die hübsche Ex-Alkoholikerin Sarah (Liv Tyler), wird vom schmierigen Drogendealer Jacques (Kevin Bacon) erneut zur Süchtigen gemacht. Allein mit sich und seinem Frust, getrieben von „Visionen“ über den Kampf für die gute Sache erfindet er sich als „The Crimson Bolt“ neu und geht auf die Jagt nach Verbrechern. An seiner Seite kämpft bald die durchgeknallte Comic-Verkäuferin Libby (Ellen Paige), die sich „Boltie“ nennt. Ihr Kampf kennt ultimativ nur ein Ziel: Sarah den Bösewichtern um Jacques wieder zu entreißen. Dabei stellen sie bald fest, dass sie ihre Ausrüstung massiv aufrüsten müssen, um den bewaffneten Schergen gegenüber treten zu können.

„Super“ ist kein harmloser kleiner Film, der nur Spaß machen will. Die Gewaltdarstellungen sind äußerst drastisch (und es ist manchmal fraglich, ob es die richtigen trifft) und die Sprache ist sehr derbe. Der Ton ist trotz des unrealistischen Szenarios meist ernst und wird von den religiösen Visionen bestimmt, die Frank zu seinem Superhelden-Dasein getrieben haben. Eine echte Studie über Gewalt und ihre mögliche Berechtigung ist er allerdings auch nicht, schon weil er die meisten Figuren sehr stark überzeichnet.

Visuell hat Regisseur James Gunn ganze Arbeit geleistet, „Super“ sieht hervorragend aus, mit satten Farben und überzeugenden Effekten. Mit dem Indie-Rock-Soundtrack übertreibt er es ein bißchen, die von Songs unterlegten Szenen nehmen etwas überhand. Der Film kommt dann fast wie ein Musical daher – in meinen Augen immer eine schlechte Sache. Insgesamt ist der Film ein wilder Mix aus Splatter, Action, Drama und (schwarzer) Komödie, bei dem nicht so recht klar ist, ob – und wenn ja, was – Regisseur und Drehbuchautor James Gunn damit eigentlich sagen wollte. Dem Unterhaltungsfaktor schadet die Tatsache aber nicht. Mindestens für Freunde des gepflegten Gemetzels ist der Film eine reine Freude.

3/5

PS: Ein deutscher Starttermin steht bisher nicht fest, ich könnte aber wetten dass er bis Ende des Jahres (und mit einer roten „18“ drauf) auf DVD erscheinen wird..

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