Duell der Magier (The Sorcerer’s Apprentice)

Manche Filme sieht man eher zufällig im Kino, weil die Zeit drängt, oder die Anfangszeiten blöd liegen – oder sonst auch nichts läuft. So in der Art bin ich also – zum Glück in bestmöglicher Begleitung – im „Duell der Magier“ gelandet. Was ich vorher wusste war folgendes: das Team Jerry Bruckheimer (Produzent), Regisseur Jon Turteltaub und Nicolas Cage in der Hauptrolle (siehe auch „National Treasure“) hat einen Film über Zauberer gedreht, in der Cage einem Lehrling das Handwerk beibringt – und natürlich auch die Welt rettet. Klingt nicht nur nach Mainstream-Entertainment für 12-jährige, ist es auch.

Im Vorspann wird die Story vorgestellt, man kann sie so zusammenfassen: Cage ist der über 1000 Jahre alte Magier Balthasar, der in einer Art Babuschka (kein Scheiss!) zwei fiese und eine weniger fiese Magier(in) gefangen hält – die mit aller Gewalt aus dem Ding rauswollen. Den Kampf gegen sie kann er nur gewinnen, wenn er des Zauberers Merlins legitimen Nachfolger findet. Schnell ist klar, dass Nerd Dave (Jay Baruchel, „She’s Out Of My League“) dieser Nachfolger ist, der wiederum gerade seine „große Liebe“ aus Grundschulzeiten wieder gefunden hat und dem ganzen nicht so recht gewachsen scheint…

Alfred Molina gibt dabei den Bösewicht, Gestaltwandlung und klassische Zauber-Gimmicks bestimmen die Szenerie. Die Action bestimmt meist das Geschehen, was gut und schlecht zugleich ist. Gut, weil die quasi-dramatischen Momente wirklich nur für 6-11-jährige ihren Zweck erfüllen (FSK-Freigabe: ab 12), und schlecht, weil die Action zwar solide, aber keineswegs großartig gemacht ist.

Immerhin kracht es gewaltig und manchmal durchaus imposant, das Erzähltempo ist fix. Leider nicht fix genug, um die zugrunde liegende Stumpfsinnigkeit der Story zu überspielen (und warum wollen die bösen Magier eigentlich die Menschheit auslöschen, just for fun?). Einen Film wie „Duell der Magier“ sollte man nicht wegen einer innovativen Story aufsuchen, aber hier reihen Bruckheimer und Konsorten wirklich nur bekannte Klischees und alte Hüte aneinander. Man zielt auf die Fans von Harry Potter, gibt sich aber nicht genug Mühe mit den Details.

Der Funke springt einfach nicht über, was auch an der Hauptfigur liegt. Jay Baruchel ist wie gemacht für den nerdigen Freak, den Part des Helden nimmt man ihm nicht ab – selbst im Rahmen dieser nicht so sehr ernsten Story. Cage – mit Mantel und langen Haaren – ist ungewohnt albern, doch in seinen Augen funkelt es nicht. Vielleicht brauchte er die Kohle, um seine in den Medien oft zitierte Privat-Insolvenz aufzufangen. Monica Belluci hat zu wenige Szenen und ist völlig verschenkt, Alfred Molina macht nichts falsch, ohne seine Figur damit interessant zu machen. „Duell der Magier“ ist echtes Fast-Food-Sommerkino: sieht nett aus, geht problemlos runter. Nur satt macht es beim besten Willen nicht..

2/5