Kurzkritik: A House of Dynamite

Thriller, 2025

Regie: Kathryn Bigelow; Darsteller: Rebecca Ferguson, Gabriel Basso, Idris Elba

„A House of Dynamite“ ist ein realistischer Endzeit-Thriller von Oscar-Gewinnerin Kathryn Bigelow („Zero Dark Thirty“, „The Hurt Locker“), in dem die Führungsriege der USA innerhalb von knapp 20 Minuten entscheiden muss, wie auf den drohenden Einschlag einer interkontinentalen Atomrakete zu reagieren ist.

Weil die militärische Aufklärung „aus technischen Gründen“ keine genauen Daten über den Ursprung der Rakete hat, müssen die Sicherheitskräfte – Generäle, Berater, Wissenschaftler, der Verteidigungsminister und der Präsident – quasi blind entscheiden: soll die USA nuklear zurückschlagen? Und wenn ja – gegen wen?

SPOILER ALERT

„A House of Dynamite“ geht im „Rashomon“-Style an die Sache ran, will sagen aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Film beleuchtet die entscheidenden Momente in Echtzeit und so detailliert wie überzeugend. Er nimmt aber dann an der spannendsten Stelle letztlich ein bisschen die Luft raus. Die beiden späteren „Durchläufe“ des Geschehens sind aber dennoch sehenswert (nicht zuletzt der erfolglose Abschussversuch der Rakete ist ein Highlight), und der Film insgesamt so dicht inszeniert, dass kaum Zeit zum Atmen bleibt.

In diesen politisch schwierigen Zeiten hat es mich es ein bisschen Überwindung gekostet, mir so einen Katastrophenfilm anzusehen – wobei die US-Regierung in „A House of Dynamite“ von Trump, Hegseth und Konsorten nicht weiter entfernt sein könnte. Was das Szenario allerdings ja nicht weniger besorgniserregend macht..

Wo kann ich das gucken?
Bei Netflix.

8/10