Kurzkritik: Blood & Sinners

Drama/Horror, 2025

Regie: Ryan Coogler; Darsteller: Michael B. Jordan, Miles Caton, Jack O’Connell, Delroy Lindo, Hailee Steinfeld

„Black Panther“-Regisseur Ryan Coogler hat mit „Sinners“ (Originaltitel) einen massiven Hit gelandet, zumindest in den USA. Michael B. Jordan (der für Coogler in etwa so wichtig ist wie früher De Niro und später DiCaprio für Scorsese) spielt in einer Doppelrolle die Zwillingsbrüder Smoke und Stack.

Die beiden kehren nach einigen Jahren in Diensten von Al Capone in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in ihre Heimat im ländlichen Mississippi zurück. Sie kaufen eine alte Holzmühle im Nirgendwo und machen mithilfe einiger alter Bekannter einen Juke Joint daraus – den sie in Rekordzeit mit einer großen Party eröffnen.

[Minor Spoilers]

Während die Gäste feiern und das Publikum immer mehr über Smoke, Stack und ihre Verbindungen zu etwa einem halben Dutzend anderen Figuren erfährt, kippt die Handlung des Films massiv – in bester „From Dusk ‚Til Dawn“-Manier. Wer den Trailer kennt weiss das bereits, und das Sehvergnügen von „Blood & Sinners“ hängt nicht wirklich davon ab, ob man überrascht ist. Zumal der Film zahlreiche Hinweise gibt, in welche Richtung sich das Geschehen entwickeln wird.

Geschickt variiert und unterläuft der Film dabei Genre-Konventionen (Historiendrama, Gangsterfilm, Musical, Vampir-Horror, Action…), mischt eine große Portion Symbolismus mit gesellschaftskritischer Geschichtsstunde, sorgfältig entwickelten Figuren, stylishen Bildern und Effekten sowie packender (zuweilen äußerst blutiger) Action.

Die über zwei Stunden Laufzeit vergehen schnell und ohne echte Längen. Insgesamt hat mich „Blood & Sinners“ mit dieser Mischung nicht komplett aus den Socken gehauen, aber eine Menge Spaß hat es definitiv gemacht. Kann ich jedem empfehlen, der mal jenseits von Fortsetzungen, Reboots und ähnlichem Recycling nach leider so selten gewordener niveauvoller Unterhaltung sucht.

Wo kann ich das gucken?
Hier.

8/10