Kurzkritik: Die Taschendiebin

Die Taschendiebin FilmplakatDrama, Südkorea 2016

Regie: Park Chan-Wook; Darsteller: Kim Min-Hee, Kim Tae-Ri, Ha Jung-Woo

Mit Anleihen und Zitaten von Hitchcocks „Vertigo“ und Kurosawas „Rashomon“, in Verbindung mit der Regisseur Park („Oldboy“, „Thirst“) eigenen Lust an psychologisch etwas abseitigen, brutalen und dabei merkwürdig eleganten Geschichten ist „Die Taschendiebin“ ein mehr als würdiger Start ins Kinojahr 2017.

Der Film handelt von einer Intrige, in der ein südkoreanischer Hochstapler mithilfe einer Kammerdienerin (die „Taschendiebin“ des Titels) ein reiche junge Japanerin heiraten und um ihr Vermögen bringen will. Im Spiel ist dabei auch deren böser Onkel, sowie dessen sonderbare Vorlieben, spielen tut das Ganze in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.

„Die Taschendiebin“ ist in drei großartige Akte unterteilt, wobei es Park gelingt, trotz vieler Wendungen und Kniffe eine psychologisch stimmige Story mit glaubwürdigen Figuren zu erzählen. In wunderbar komponierten Bildern – darunter auch explizite Gewalt- und Sexszenen – entspannt sich ein spannendes, doppelbödiges Spiel um Liebe, Lust und blutige Rache. Getragen von den Charakteren entwickelt sich vom ersten Moment an ein mitreißender Erzählfluss, dessen Faszination in den knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit nie wirklich nachlässt.

5/5