Filmkritik: What’s Your Number?

What's Your NumberZeitgleich mit dem Überraschungshit „Bridesmaids“ produziert zielt „What’s Your Number“ auf die gleiche Zielgruppe. Eine nicht jugendfreie (Beziehungs-)Komödie, erzählt aus einer weiblichen Perspektive. Die Grundidee der Story ist auch gar nicht schlecht. Ally (Anna Faris), eine Frau Anfang 30, liest in einer Zeitschrift, dass eine durchschnittliche Frau im Laufe ihres Lebens 10 Sex-Partner hat. Erschrocken stellt Ally fest, dass sie schon bei 19 ist – und ihre letzte Beziehung ist gerade erst in die Brüche gegangen. Unglücklicherweise steht in dem Artikel auch, dass Frauen, die mehr als 20 verschiedene Partner hatten mit über 95 % Wahrscheinlichkeit keinen fürs Leben mehr finden werden.

Soweit, so konstruiert. Doch die Konstellation, in der Ally verzweifelt versucht ihren ‚Mr. Right‘ unter zahlreichen Ex-Lovern zu finden, um bloß nicht die Zahl von 20 zu erreichen, könnte durchaus einen lustigen Film ergeben. Leider wird dem Publikum schon nach wenigen Minuten klar, dass Allys eigentlicher ‚Mr. Right‘ ihr Nachbar ist, der charmante Schürzenjäger Colin (Chris Evans). Damit ist auch klar, worauf das alles am Ende hinauslaufen wird – und dass „What’s Your Number“ das Handlungskorsett klassischer romantischer Komödien eben doch nicht aufzubrechen versucht.

Allys Begegnungen mit ihren Verflossenen sind zuweilen nicht unkomisch, auch weil der Film in ziemlich Klamauk-lastigen Rückblenden kurz auf sie eingeht. Doch das Niveau ist nicht konstant, einige der Treffen sind langweilig oder banal geraten, andere arg albern und/oder vorhersehbar. Weil Colin auch noch meist dabei ist (er macht in Allys Auftrag die Kerle ausfindig und darf sich im Gegenzug in ihrer Wohnung vor seinen One-Night-Stands ‚verstecken‘) kann erst recht damit gerechnet werden, dass kein Wiedersehen größere Bedeutung für die Story hat.

Hauptdarstellerin Anna Farris (die in den „Scary Movie“-Filmen reichlich Mut zur Geschmacklosigkeit bewiesen hat) bemüht sich redlich, ihre Rolle anders und vor allem weniger brav anzulegen als es Frauen in Hollywood-Filmen meist gestattet ist. Für Situationskomik hat sie auch ein sicheres Gespür, aber letztlich reicht es nicht, denn das Drehbuch fällt ihren Bemühungen (zu früh) in den Rücken. Statt subversiv ist „What’s Your Number“ eher eine etwas lebhaftere und lebensechtere Variante bekannter Schmonzetten geworden. Besonders deutlich wird das, wenn die Hauptfiguren am Ende (wie immer) bei einer Hochzeit zu den wahren Einsichten über ihr (Liebes-)Leben kommen. Das ist so abgestanden, man mag kaum hinsehen.

2/5