Filmkritik: „Wie Ausgewechselt“ („The Change-Up“)

Zugegeben, ich war schon arg skeptisch bevor es losging. Wenn in Hollywood-Komödien die Körper getauscht werden gibt es meist nicht viel zu lachen. Das letzte mal habe ich das in „13 Going on 30“ gesehen, da hat sich Jennifer Garner als 13-jährige im Körper einer 30-jährigen noch achtbar aus der Affäre gezogen. Nun tauschen Ryan Reynolds („Green Lantern“) und Jason Bateman („Horrible Bosses“) ihre sterblichen Hüllen.

Reynolds spielt Mitch, einen erfolglosen Schauspieler und erfolgreichen Schürzenjäger, der ohne jede Verantwortung vor sich hin lebt. Sein bester Kumpel ist Dave (Bateman), Vater dreier Kinder, verheiratet, vielbeschäftigter Anwalt. Die beiden gehen eines Tages mal so richtig einen Heben und gestehen sich volltrunken ein, dass sie das Leben des jeweils anderen hätten. Dabei pissen sie im Duett in einen Springbrunnen und SCHNITT.

Am nächsten Morgen wachen beide verkatert auf, ihr Wunsch ist Wirklichkeit. Mitch muss auf einmal den Familienvater spielen, Dave den sorglosen Mimen. Soweit das Szenario, nicht eben innovativ aber auch nicht ohne Potential. Doch „The Change-Up“ füllt das Schablonen-hafte Drehbuch vor allem mit Fäkal-Humor (gleich zu Beginn fliegt die Scheisse durch die Luft), unappetitlichen Sex-Jokes und sonstigen Zoten.

Wo das alles hin führt ist ohnehin klar, und so tut das Ende fast noch mehr weh als der laue Weg dorthin. Die beiden Hauptdarsteller sind beide nicht ohne komödiantisches Talent, aber da sie letztlich einander im Körper des anderen spielen läuft der Motor nie so recht rund. Reynolds nimmt man den verklemmten Gutmenschen nicht ab, Bateman macht es als pfilchtbewusster Anwalt und Vater etwas besser.

Am schwersten wiegt, dass der Film sich mit ganz wenigen Ausnahmen auf derbe Witzchen verlässt, die den ohnehin unterentwickelten Figuren komplett die Luft zum atmen nehmen. Viel war wie gesagt von „The Change-Up“ ohnehin nicht zu erwarten. Zu empfehlen ist er letztlich nur Freunden ausgesprochener Geschmacklosigkeiten. Auf dem Poster steht übrigens „Von den Autoren von ‚The Hangover‘, deren Handschrift sucht man hier aber vergeblich..

1/5