Gegen jeden Zweifel

Thriller guck ich ja immer gerne, und wenn es ein bißchen Richtung „Matlock“ geht – auch fein. So weit, so gut für „Beyond a Reasonable Doubt“ (Originaltitel). Der Justizthriller bietet Michael Douglas in einer Hauptrolle, und der wiederum ist eigentlich selten in miesen Filmen dabei. Eigentlich. Denn dieser Film ist mehr als mies. Er stinkt. Die Story ist Quatsch, die Schauspieler lahm oder (Douglas) auf Autopilot, die Inszenierung bestenfalls einfallslos.

Am überraschendsten aber ist, dass irgendjemand den Mist überhaupt finanziert hat. Es muss jemand gewesen sein, der das Drehbuch nicht kannte. Denn vom Niveau her kommt der Film eher wie eine schlechte Folge einer mäßigen Serie her denn wie ein Kinofilm. Der Plot geht etwa so: Ein junger Jounralist will den bösen Staatsanwalt überführen – denn der platziert nachträglich DNA-Proben an Tatorten. 17 mal in Folge hat er so seine Fälle gewonnen! Also bringt sich besagter junger Journalist mithilfe von Indizien selbst als Mordverdächtiger ins Spiel. Wenn dann die DNA aus dem Hut gezaubert ist soll ein Film beweisen, dass er erst NACH der Tat die Schuhe/den Köter/die Jogginghose gekauft hat und folglich unschuldig sein muss…

Klappt natürlich so nicht, geschenkt. Eine Love-Story gibt es nebenbei auch, allerdings derartig unglaubwürdig, dass man besser drüber hinwegsieht. Und eine „große Überraschung“ hat der Film auch im Gepäck, allerdings ist die meilenweit gegen den Wind zu riechen und kein Stück überzeugend.“Beyond a Reasonable Doubt“ vereint die allermeisten Zutaten schlechter Filme. Er hält sich für mächtig clever, ist es aber nicht. Er bietet keine interessanten Figuren, sondern drehbuchgerechte Rollen. Der Hauptdarsteller ist untalentiert und wenig sympathisch, der Bösewicht langweilig. Sowas wie Logik existiert nicht, und der Film merkt das nicht einmal. Wer den überkonstruierten Thriller „The Live of David Gale“ gesehen hat stelle sich den Film in richtig schlecht vor, und er bekommt eine Ahnung von der Grottigkeit dieses Streifens.

1/5

2 Kommentare

  1. Puh, du gehst aber richtig hart mit dem Film ins Gericht. Aber amüsant zu lesen ist es allemal.. ;o) Ich fand den Film auch mehr schlecht als recht, einige Szenen war schon echt lächerlich, beispielsweise als die junge Anwältin (und große Liebe des Hauptdarstellers..) von einem sich wirr drehenden Auto auf dem Parkdeck attakiert wird. Bezeichnend für den ganzen Film ist das Ende, und die überhaupt nicht pupertäre Aussage des zuvor noch vom Auto angegriffenen Anwaltspüppchen..
    Dennoch gestehe ich, die Handlung anfangs noch ganz spannend gefunden zu haben, daher verurteile ich das Gesamtprodukt nicht ganz so stark wie du. Gruß, CaPo

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