Lions for Lambs

Vor einigen Monaten bestätigte sich die Nachricht, dass Robert Redford einen Film über die US-Außenpolitik drehen würde, in dem Meryl Streep und der bei Publikum und Kritik in Ungnade gefallene Ober-Scientologe Tom Cruise mitspielen. Was sich zunächst in Anbetracht von Redfords vorigen Filmen wie eine gute Nachricht liest entpuppt sich leider als derber Rohrkrepierer. In seinem Bemühen dem Publikum anhand von drei verzahnten Storys die Lage und Moral der Nation zu erklären gerät „Lions for Lambs“ zu einem gut gemeinten Aufklärungsfilm ohne schlüssige Dramaturgie. Die Geschichte zweier US-Soldaten im Einsatz in Afghanistan, das Interview einer liberalen Journalistin (M. Streep) mit einem aufstrebenden Senator (T. Cruise) zu einer neuen Kampfstrategie und die Überzeugungsarbeit eines Professors (Redford), der einen politikverdrossenen Studenten „umkrempeln“ will, sind für sich genommen jeweils gar nicht schlecht. Leider sind sie nicht Teil eines verbindenden Gesamtkonzeptes, und so verlaufen einige gute Ansätze im Sande – so wie der ganze Film, der nach gut 80 Minuten wieder vorbei ist, ohne nennenswerten Eindruck hinterlassen zu haben. Die betonte Kopflastigkeit kommt in einem Kinofilm einfach nicht überzeugend daher, und kann schon gar keine gute Geschichte ersetzen.
5/10

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