Klick

Auf den ersten Blick scheint „Klick“ eine typisch alberne Komödie mit Adam Sandler zu sein. Sandler mimt den Architekten Michael Newman, der in der Firma unter Dauerstress und seinem verhassten Chef leidet. Doch auch im trauten Heim lauern Probleme, denn Michael verbringt zum Mißfallen seiner Frau Donna (Kate Beckinsale) immer weniger Zeit mit seinen zwei Kindern. Die Lage bessert sich erst, als er auf der Suche nach einer Universalfernbedienung fürs Wohnzimmer in die mysteriösen Räumlichkeiten des Lagerverwalters Morty (Christopher Walken) gerät.Der dient ihm eine hochmoderne Fernbedienung an, die Michael zufrieden mit nach hause bringt. Dort muss er dann feststellen, dass das gute Stück weit mehr kann als nur den Fernseher oder das Garagentor fernzusteuern. Plötzlich kann Michael die Zeit anhalten oder gar vorspulen, den Hund leiser stellen, die zickige Freundin seiner Gattin auf lautlos und noch einiges mehr. Das wäre also der Komödienteil von „Klick“, und bis hierhin sieht es so aus als ginge der Film einen ähnlichen Weg wie „Bruce Allmächtig“. Ein paar gelungene Gags, ordentlich „toilet humor“ und eine folgende kurze Läuterung des Helden. Doch stattdessen wechselt die Handlung bald komplett von Komödie zu Tragödie. Denn die Fernbedienung hat eine Memoryfunktion, und spult nun automatisch den größten Teil vom Leben seines Besitzers vor. Alles, was der mal geskippt hat, wird wieder und wieder vorgespult – keine Streitereien mehr, kein Steckenbleiben im Verkehr, keine Krankheiten, kein Warten bis zur nächsten Beförderung. Machtlos versucht Michael das Teufelsgerät loszuwerden, was aber so einfach nicht ist.

So kann er bald nur noch alle paar Jahre in sein Leben eingreifen, das ihm inzwischen total entglitten ist. Das Problem dabei ist vor allem, dass der Film dem Publikum dabei arg viel zumutet. Wer gerade über Sandler gelacht hat, weil der seinem Chef (gespielt von niemand geringerem als David Hasselhoff) ausgiebig ins Gesicht furzt, wird überrascht sein, im nächsten Moment in Sandlers Figur eine ernstzunehmende tragische Figur sehen zu sollen. Das Konzept geht deshalb nur sehr bedingt auf. Michaels Leben in der Zukunft ist mit netten Details ausgestattet, doch die vorhersehbaren Entwicklungen wecken kaum echtes Interesse.

Gänzlich daneben ist dann das Ende, welches alle möglichen Erwartungen erfüllen möchte und sich in der Folge eines der lahmsten Kniffe des zeitgenössischen Kinos bedient. Der letzte gute Witz ist da schon eine knappe Stunde her. Für einen Mainstreamfilm mit Sonnyboy Sandler ist „Klick“ zu traurig und inkohärent. Zu einem interessanten Science-Fiction-Drama aber fehlte wohl auch der Mut, denn der Film wird in erster Linie als Komödie vermarktet. So oder so, aus der Geschichte wäre sicher mehr rauszuholen gewesen. Diese Mischung jedenfalls funktioniert nicht und muss deshalb leider als gescheitertes Experiment bezeichnet werden.

4/10