Away We Go

Wo soll man eigentlich auf dieser Welt ein Kind aufziehen? Eine gute Frage, die sich Bart und Verona plötzlich stellen müssen. Das junge Paar, beide Anfang dreißig, erwartet ein Kind. Barts Eltern, eigentlich als Hilfe bei dem Projekt mit eingeplant, verabschieden sich für zwei Jahre nach Europa. Veronas Eltern sind lange verstorben. Ihre Jobs können beide letztendlich von überall machen. Also wo zur Hölle zieht man in Nordamerika ein Kind auf, wo lässt es sich am besten leben?

Um das herauszufinden machen Bart und Verona einen ausgiebigen Roadtrip. Zunächst haben sie die Städte im Blick, in denen Freunde oder Verwandte wohnen, u.a. sind das Phoenix, Madison, Montreal und Miami. Die Suche nach einem neuen gemeinsamen Zuhause, nach einem schönen Plätzchen in der Welt ist für das Paar auch eine Reise zu sich selbst. Was ist Ihnen eigentlich wichtig, welche Faktoren sind es, die das Wohlsein bestimmen?

Ihre Freunde von früher sind da keine große Hilfe, sie haben alle eine Menge mit sich selbst zu tun. Verona Freundin Lily entpuppt sich als neurotisches Nervenbündel, Barts „Cousine“ Ellen (Maggie Gyllenhaal) als Esoterik-Freak mit akutem Realitätsverlust. Die Charaktere in „Away We Go“ sind etwas überzeichnet, fallen der Story aber nicht in den Rücken. Komische und ernste Momente wechseln sich ab, und in bester Roadmovie-Tradition verweilt der Film nie lange an einem Ort.

Der ruhige Erzählton, die wunderbaren Bilder und der Soundtrack von Singer-Songwriter Alexi Murdoch wissen zu überzeugen. Regisseur dieses kleinen, unabhängig produzierten Films ist niemand geringeres als Sam Mendes, der zuletzt „Revolutionary Road“ gemacht hat und für „American Beauty“ einen Oscar bekommen hat. „Away We Go“ hat erwartungsgemäß im Kino nicht allzu viele Zuschauer erreicht. Die DVD wird aber bestimmt ein (überschaubarer) Publikumserfolg werden, denn die meisten Leute werden ihn mögen – das wage ich einfach mal zu behaupten…

4/5

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