In aller Kürze: „Life of Crime“, „The Leftovers“

Als Fan von Kultkrimi-Autor Elmore Leonard („Get Shorty“, „Out of Sight“) kann ich sagen, dass „Life of Crime“ ein gelungener Film geworden ist. Der Plot kreist um Gelegenheits-Gangster, die bei ihrem ersten Kidnapping schnell an ihre Grenzen stoßen. John Hawkes und Mos Def geben die Entführer, Jennifer Aniston das Opfer, Tim Robbins den Ehemann – der nicht im Traum daran denkt, das Lösegeld zu bezahlen. Dazu kommen einige witzige Nebenfiguren, vorgetragen wird die Story in für eine Leonard-Adaption passendem, lakonischen Ton. Kein großer Wurf, aber für Freunde charmanter Krimi-Komödien locker einen Blick wert.
3/5

Serientechnisch kann ich „The Leftovers“ empfehlen, wobei hier nur jene zugreifen sollten, die mit offenen Enden und großem Interpretationsspielraum keine Probleme haben. Die betont emotionale Story kreist um das mysteriöse Verschwinden von 2 Prozent der gesamten Weltbevölkerung (in der Serie als „sudden departure“ bezeichnet). Genauer von denen, die dabei Angehörige und Freunde verloren haben und von dem unerklärlichen Verlust in schwere Trauer bis Verzweiflung gestürzt wurden.

Am Beispiel einer Kleinstadt im Bundesstaat New York entwickelt sich die Geschichte gemächlich und nimmt sich Zeit für die Charaktere. Angesichts der oft rätselhaften bis ziellosen und unheimlichen Episoden kam Kritik an der Serie auf. Es gäbe keine plausible Story, man bediene sich des ins Nichts führenden „immer-wilder-immer-weiter“-Effekts von „Lost“ (dessen Autor hier als Produzent agiert). Doch ich finde, dass „The Leftovers“ ein starkes Szenario bietet, dass im positiven Sinne interessant und mit einigen cleveren Ideen und Anspielungen daherkommt. Hier gibt es keinen mehrheitsfähigen Mystery-Stoff, sondern einen ruhigen, zum Teil auch verstörenden Blick auf eine ungewöhnliche (Ausgangs-)Situation. Das Finale der ersten Staffel hat mir gefallen – ich freue mich auf die nächste Runde…