I know what I'll do this summer…

Wie jedes Jahr platziert Hollywood die großen Action-Blockbuster vornehmlich im späten Frühjahr und im Sommer. Ausnahmen wie der gerade angelaufene „Watchmen“ bestätigen die Regel, deshalb hier mal ein kurzer Überblick, was da so kommt und welche Filme vielversprechend klingen…

Fast and Furious (2. April)
Nach dem trashig-unterhaltsamen ersten Teil und der beliebigen Fortsetzung gipfelte diese Reihe in zuletzt in den sinnfreien Teenie-Stuss „Tokyo Drift“, der mit seiner bekloppten Story und unsagbar schlechten Schauspielern schon wieder Spaß gemacht hat. Nun wird das Ganze wohl neu gestartet, mit der Originalbesetzung und also auch Vin Diesel, der langsam mal wieder einen Hit gebrauchen könnte. Nichts gegen Vin Diesel, aber ich glaube nicht dran, dass der Film a) was taugen wird oder b) Diesel zurück auf die A-List katapultiert.

Knowing (9.April)
Nicolas Cages letzter Film „Bangkok Dangerous“ kam in Deutschland gar nicht erst ins Kino, sondern wie es so schön heisst „Straight to DVD“ (wie es die Jungs von Warner übrigens bei „Slumdog Millionaire“ für die USA angedacht hatten). Irgendwie ist das bezeichnend für die Karriere von Cage, seine vorigen Filme wie „Next“ oder „Ghost Rider“ waren ebenfalls bestenfalls mäßig erfolgreich. Die Story von „Knowing“ handelt irgendwie von Vorhersehungen und großen Katastrophen (also eher mau), auf der Habenseite steht allerdings Regisseur Alex Proyas, der mit „Dark City“ und „I, Robot“ zwei gute Filme vorweisen kann…

X-Men Originins: Wolverine (30. April)
Nachdem sich Bryan Singer nach zwei Filmen von dieser Superhelden-Reihe abwandte hat der dritte Teil gleich mächtig gelitten. Da ist es wohl eine gute Nachricht, dass es in diesem Spin-Off um die Vorgeschichte von Wolverine geht – immerhin eine der besten Figuren der Reihe – und nicht noch einmal der „ewige“ Kampf zwischen Mutanten und Menschen bemüht wird. Hauptdarsteller Hugh Jackman hat in der Rolle des bärbeißigen Kauzes mit den scharfen Klingen bisher immer überzeugt, und wenn die Produzenten und der im Action-Genre unerfahrene Regisseur hier ein gutes Skript in die Finger bekommen haben sollte es für einen spaßigen, ordentlich krachenden Film schon reichen.

Star Trek (7. Mai)
Ich bin alles andere als ein „Trekkie“, fand die Serien immer öde und die Filme bestenfalls okay; aber auf diesen auch „Star Trek Zero“ genannten Film freue ich mich ein bißchen. Er erzählt die Vorgeschichte der Crew und des Raumschiffes „Enterprise“, man muss also nicht mit viel Vorkenntnis zur Story gesegnet sein. Der Macher hinter dem Spektakel ist „Lost“-Schöpfer J.J. Abrams, der schon bei „Mission: Impossible 3“ das Zepter schwang und offenbar Gefallen an großen Kinofilmen gefunden hat.

Angels and Demons (14. Mai)
Obwohl die Verfilmung des „Da Vinci Code“ irgendwie niemanden so richtig überzeugen konnte hat das Studio wohl gut dran verdient – und schiebt jetzt mit „Angels and Demons“ eine weitere Dan Brown-Verfilmung nach. Auch Tom Hanks ist wieder als Robert Langdon dabei, und die Story kreist wenig überraschend um die katholische Kirche, Verschwörungen und geheime Bruderschaften, die Böses im Schilde führen. Das alles könnte leicht völlig lächerlich werden (wie an einigen Stellen bereits der „Da Vinci Code“), mal sehen ob Regisseur Ron Howard der sensationslüsternen Story auch ein paar spannende und glaubwürdige Momente abgewinnen kann. Der Trailer verfügt immerhin schon über eine wunderbare, weil stimmungsvolle Einstellung, die langsam über den Petersplatz und die dort zur Papstwahl versammelten Massen fährt.

A Night at the Museum 2 (21. Mai)
Diese Fortsetzung mit Ben Stiller sei nur am Rande erwähnt, beim Vorgänger habe ich nach 45 Minuten die Notbremse gezogen. Das ging mir doch arg zu weit in Richtung Kinderfilm, und ich sehe keinen Grund, warum das besser werden sollte.

Terminator: Salvation (4. Juni)
Wie zu hören – und im Trailer auch zu sehen – ist kämpft in diesem Film Christian Bale als John Connor den großen Kampf gegen die Maschinen. Das ganze soll weniger eine Fortsetzung des Franchises werden als der Auftakt einer eigenständigen neuen Trilogie. Es gibt zwar wieder einen Terminator T-800, aber Arnold Schwarzenegger ist genauso wenig dabei wie die übrigen Darsteller der vorigen Filme. Was genau ist also zu erwarten?

Regisseur McG hat bisher nur die „Charlies Angels“-Filme im Actionbereich gedreht, und in denen bewiesen, dass er bunten Budenzauber filmen kann. Was den Filmen jedoch abgeht ist definitiv eine apokalytische Atmossphäre und eine gute Story. Beides werden die Fans von „Terminator Salvation“ erwarten, gerade wenn es nicht bei einem Film bleiben soll. Dem Trailer nach zu urteilen könnte das gelungen sein, zu hohe Erwartungen sind aber wohl fehl am Platze. Es sieht doch sehr danach aus, dass die Idee zu einer Fortsetzung nicht mit einer guten Story begann, sondern mit dem Wunsch der Produzenten, richtig Kasse zu machen…

Transformers 2 (25. Juni)
Mit dem ersten Teil von „Transformers“ haben Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Michael Bay recht zielsicher auf die Leinwand gebracht, wovon kleine Jungs so träumen. Bis auf den mißglückten Showdown ist das auch ganz gut gelungen, der Film hat tatsächlich sowas wie eine eigene Seele gehabt. Nun geht es also in die zweite Runde, und da bin ich schon recht skeptisch. Die besten Szenen aus dem ersten Teil waren die, in denen den Kids langsam klar wurde, wo sie da reingeraten sind – und das wird sich schwerlich wiederholen lassen. Da bleiben dann wohl nur sich selbst immer wieder übertrumpfende Actionszenen und die üblichen Teenie-Film-Zutaten. Für Menschen, die vor 1990 geboren wurden, dürfte der Spaßfaktor daher schon rapide abnehmen.

Harry Otten und der Halbblutprinz (16. Juli)
Der Vollständigkeit halber sei dieser Film erwähnt, wer hier häufiger mal liest weiss bereits, dass ich das Paket „Harry-Potter-Universum“ noch unausgepackt im Flur liegen habe.