Mr. Brooks

Dieser Film hätte sehr mächtig daneben gehen können, wenn man sich nur mal die Story anhört: Ein schizophrener Killer (gespielt von Saubermann Kevin Costner) ist tagsüber ein finanziell erfolgreicher Vorzeige-Vater und treuer Ehemann, des Nachts geht er getrieben von seinem Alter Ego (gespielt von William Hurt) auf tödliche Streifzüge. Wind davon bekommt neben einer Polizistin (Demi Moore) auch ein Hobby-Fotograf, der sogleich darum bettelt, mal mitkommen zu dürfen. Tatsächlich verbindet Regisseur Bruce Evans all dies (und noch mehr) zu einem exzellenten Thriller. Mit schwarzem Humor und starken Dialogen ist die Aufmerksamkeit des Publikums geweckt, trotz des wahrlich dunklen Themas kommt der Film überraschend leichtfüßig daher. Kevin Costner liefert eine hervorragende Darstellung eines ebenso netten wie innerlich zerrissenen Geschäftsmannes, Kollege William Hurt spielt dessen dunkle Seite mit Routine und ohne den Bogen zu überspannen. Auch Demi Moore hat ein paar gute Szenen, wenngleich ihre Rolle vergleichsweise undankbar ist. Ein großer Publikumserfolg dürfte „Mr Brooks“ (den wirklich ernst zu nehmen sich übrigens verbietet) zumindest im Kino trotzdem nicht werden, die Darsteller ziehen eher wenig junges Mainstream-Volk an, und die Schock-Effekte und Actionszenen sind im Vergleich mit modernem Mist wie „Saw“ beinahe harmlos – entfalten in diesem feinen Thriller aber eine große Wirkung.
8/10