Mr. und Mrs. Smith (DVD)

Vor wenigen Wochen habe ich in meinen Top-10 des letzten Jahres „Batman Begins“ zum besten Blockbuster des Sommers ausgerufen. Etwas voreilig vielleicht, immerhin fehlten mir zu dem Zeitpunkt noch „The Island“ und auch „Mr. & Mrs. Smith“. Letzterer liegt nun auch auf DVD vor, und ich sehe keinen Grund, meine Aussage zu revidieren. Brad Pitt und Angelina Jolie sind John und Jane Smith. Beide leben oberflächlich ein zufriedenes Vorstadtleben, sind aber in Wirklichkeit hoch bezahlte Profikiller für konkurrierende, geheime Agenturen. Voreinander versuchen sie den Anschein normaler Existenzen aufrecht zu erhalten. Etwa so, als wäre Jamie Lee Curtis in „True Lies“ eben keine gewöhnliche Hausfrau, sondern ebenfalls Superagentin gewesen. Als die beiden sich durch eine ungewollte Begegnung auf die Schliche kommen und von ihren Hintermännern mit der gegenseitigen Liquidierung beauftragt werden, entfachen sie einen Rosenkrieg der besonders bleihaltigen Art.

Zunächst beginnt der Film von Doug Liman („The Bourne Identity“) als mittelmäßige Satire auf das spießige Leben in Suburbia. Gelangweilt von Nachbarschaftsdinners und den neuesten Anlagemöglichkeiten schleichen sich Jane und John recht häufig (und auch voneinander) davon, um gruselige Waffendealer und andere Verbrecher auszuschalten. Die beiden Hauptakteure bringen genug Charme mit, um das Entertainmentlevel hoch zu halten, doch mehr als ein paar leise Schmunzler fallen nicht dabei ab. Im Mittelteil des Films wird es vorübergehend besser, wenn die beiden – innerlich mit sich hadernd – zur Jagd aufeinander blasen, und sich dabei zum ersten Mal richtig nahe kommen. Die Chemie zwischen den beiden Schauspielern stimmt hier zwar, nicht jedoch die innere Logik ihrer Charaktere, was dem Gelingen ergo entgegen wirken muss.

So richtig will der Funke einfach nicht überspringen, weshalb „Mr. & Mrs. Smith“ aber noch lange keine Zeitverschwendung ist. Ordentlich Geballer und ein paar flotte Sprüche sorgen durchaus für gute Laune. Leider nimmt sich der Film für sein Ende zehn Minuten zuviel Zeit und schrammt an die Grenzen der Langeweile. Irgendwie scheint in der Geschichte noch besseres Material zu liegen, als dass, was Liman hier zu Tage fördert. Mit seinem Ansatz, dem Geschehen von Anfang an keinen besonderen Ernst beizumessen, liegt er dagegen goldrichtig. Für triste Stunden im kalten Winter ist der Film keine schlechte Wahl, wenn man nur nicht zuviel von ihm erwartet.

6/10