Ladies & Gentlemen, restart your engines: Neues aus dem Fledermausland

Star Wars – Revenge of the Sith hat den deutschen Kinosommer vor wenigen Wochen anständig eröffnet, nun drängen mit Per Anhalter durch die Galaxis und Batman Begins gleich zwei große Spektakel nach. Nun, den Anhalter muss ich demnächst nachreichen, aber zum neuesten Batman habe ich bereits eine Meinung! Just auf großer Leinwand und in beeindruckendem Surround-Sound gesehen – man könnte sogar sagen, ich weiß, wovon ich rede.

Nach den zwei verhunzten quietschbunten letzten Filmen von Joel Schumacher hat Warner Bros. dieses Mal Memento-Regisseur Christopher Nolan mit der Regie beauftragt. Und wie der Titel bereits verrät wird die Saga keinesfalls weitergesponnen und mit weiteren Batgirls und Robins voll gestellt ? der Fokus richtet sich auf den Ursprung der Superhelden-Geschichte. Es geht also mit dem kleinen Bruce Wayne los, der in seiner Kindheit durch einen Sturz in die Tiefe eine schreckliche Aversion gegen Fledermäuse entwickelt. Bruce`s wohlbehütete Kindheit als einziger Spross unermesslich reicher Eltern mit sozialer Ader ist sehr schnell vorbei, als diese bei einem Raubüberfall ermordet werden. Die Sorge ums Wohlergehen des Jungen übernimmt der stilsichere Butler Alfred (Arsch auf Eimer: Michael Caine).

Inzwischen erwachsen, rumort es tüchtig in Mr. Wayne, jetzt verkörpert von Christian Bale. Erst ein Aufenthalt im Gefangenenlager und die Bekanntschaft mit dem mysteriösen Ducard (Liam Neeson) führen ihn auf den Weg zum späteren Helden im Fledermaus-Kostüm. Nach einer knappen Stunde durchaus ansehnlicher Verwandlung kehrt Batman zurück in die Stadt, die einst R. Kelly so schmalzig besang: Gotham City. Oberverbrecher Carmine Falcone (Tom Wilkinson) hat alles fest im Griff, Drogen und Kriminalität wuchern ohne erkennbare Gegenwehr. Wenn überhaupt, dann sind es Menschen wie Rachel (Katie Holmes), einst Bruce`s Spielgefährtin aus glücklicheren Tagen, und ein junger Cop namens Gordon, die sich gegen die allgegenwärtige Korruption stemmen.

Doch von nun an haben sie einen mächtigen Verbündeten. Während er sich tagsüber als junger, an der Firma seines alten Herrn interessierter Jung-Milliardär zeigt, richtet sich Batman mit den gewohnten Gimmicks und Kostümen aus. Mit wohlmeinendem Rat steht ihm Lucius Fox (Morgan Freeman) zur Seite, und die beiden haben ordentlich Spaß bei der Sache. Auf geht es also in den Kampf, gegen Falcone und einen finsteren Schurken, der auf dem Wege ist, die ganze Stadt in den Wahnsinn zu treiben.

Meine Erwartungen an diesen fünften Film der Reihe waren recht hoch ? und sind nicht enttäuscht worden. Die Story zurück zu ihrem dunklen Anfang zu bringen tut Batman Begins ebenso gut, wie die Besetzung der Hauptfigur mit dem überzeugenden Christian Bale und der gekonnten Inszenierung eines gelungenen Drehbuchs durch Action-Neuling Nolan. Keine phantasievollen Bösewichts-Karikaturen werden hier mehr als Gegenspieler serviert ? man dringt vielmehr vor zum Kern der Figur, deren Doppelleben fantasievoll auf die Leinwand gebracht wurde. Zugleich funktioniert er als vorbildlicher Actionfilm, in dem es nicht nur ordentlich, sondern auf sehr hohem Niveau kracht. Stimmungsvoll wird der ewig düstere Moloch Gotham City präsentiert, und die psychologische Kriegsführung des Bösewichts funktioniert auch auf der Leinwand ganz grandios.

Ganz ohne kleinere Schwächen kommt Batman Begins zwar nicht aus, aber trotz einiger Unebenheiten und der wenig überzeugenden Beinahe-Romanze zwischen Rachel und Bruce erfährt hier die Heldensaga eine sehenswerte cineastische Wiedergeburt. Die Produzenten haben recht viel investiert in diese Produktion, an die $ 160 Mio. stehen im Raum. So wie ich das sehe, haben sie die Sache ganz richtig angepackt. Dankeschön.

Ein Kommentar

  1. Hmmmmm….
    Ich hab den Film zwar leider nur auf der Glotze gesehen, aber so richtig geil fand ich den Streifen nicht. Muss wohl mit Umgebungsvariablen zu tun haben. Was mich mal wieder besonders gestört hat, waren die Actionsequenzen, die pro Sekunde tausend Schnitte aufwiesen. Gesehen habe ich letztendlich nichts, nur so´n Rumgefuchtel. Check ich immer nicht, wieso die sowas machen. Nur um zu kaschieren, dass die Szenen Kacke sind bzw. die Stuntmen oder auch die Schauspieler selber Nullen auf dem Gebiet der Bewegung sind ?
    Man weises nicht. Anyway.

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